Arcandor wird umstrukturiert - Quelle-Filialen und Karstadt-Edelkaufhäuser stehen zur Disposition
Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick hat eine umfassende Sanierung des Handelskonzerns angekündigt. Dies sei nötig, um mit den Banken ein mittelfristiges Finanzierungskonzept auf die Beine stellen zu können. Für die Umsetzung des Umbaus rechnet der Konzern zusätzlich zur anstehenden Refinanzierung in den kommenden fünf Jahren mit einem weiteren Finanzierungsbedarf von bis zu 900 Millionen Euro.
Ziel des Programms ist es, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und dort künftig positive Ergebnisse zu erwirtschaften. Dabei will der Konzern auf die profitablen drei Kernbereiche der Versandhandelstochter Primondo (Quelle), der Warenhauskette Karstadt sowie auf die Touristiktochter Thomas Cook setzen.
Zur Disposition stehen damit unter anderem der stationäre Einzelhandel von Quelle mit 115 Technikcentern und rund 1500 Quelle-Shops. Außerdem sind acht Karstadt-Filialen und die drei Karstadt-Premiumhäuser KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg betroffen. Diese sollen ausgegliedert und „individuell weiterentwickelt“ werden.
Von den Umstrukturierungsmaßnahmen sind wohl rund 12.500 Konzernmitarbeiter betroffen. In Einzelfällen könnten auch Häuser geschlossen werden. Detaillierte Angaben wurden aber noch nicht gemacht.