Arcandor muss Insolvenzantrag stellen
Das 128 Jahre alte Unternehmen Arcandor hat wegen Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Essen Insolvenzantrag gestellt. Ein verbesserter Antrag auf einen staatlichen Notkredit in Höhe von 437 Millionen Euro wurde nicht mehr gestellt. Die Bundesregierung hatte dazu von den Anteilseignern mehr Zugeständnisse gefordert. Auch nach intensiven Gesprächen erklärten sich die Eigentümer, Vermieter und Banken jedoch nicht für weitere Sanierungsbeiträge und Zuschüsse bereit.
Neben dem Mutterkonzern Arcandor sind auch die Warenhauskette Karstadt und die Versandhändler Primondo und Quelle von der Insolvenz betroffen. Die Reisetochter Thomas Cook bleibt jedoch von der Pleite unberührt.
Die Belegschaft reagierte entsetzt auf die endgültige Nachricht der Pleite. 43.000 Mitarbeiter des Handelsriesen müssen nun um ihre Zukunft bangen. Konzernchef Eick bezeichnete den Insolvenzantrag jedoch als „Chance“ und will den Kopf nicht in den Sand stecken. Der Konzern soll umstrukturiert und saniert werden. Wie viele Arbeitsplätze dabei verloren gehen werden, ist derzeit noch nicht abzusehen. Metro bekundete unterdessen erneut großes Interesse an einem Zusammenschluss von Karstadt mit den eigenen Kaufhof-Warenhäusern. Dabei könnten etwa 60 der 90 Karstadt-Standorte erhalten bleiben.