Baustopp für CO-Pipeline von Bayer durchs Rheinland
Das Unternehmen Bayer baut quer durch das dichtbesiedelte Rheinland eine CO-Pipeline. Dabei reiht sich seit Jahren Skandal an Skandal. Jetzt ist bekannt geworden, dass die Trasse im Vorfeld nur unzureichend auf Blindgänger und Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht wurde – ein Versäumnis der bauausführende Firma Wingas, die auf knapp der Hälfte der Strecke auch eine Erdgasleitung baut. Die Düsseldorfer Bezirksregierung hat dies am Mittwoch per Presseerklärung mitgeteilt und betont, eine Inbetriebnahme komme im Moment weder für die Kohlenmonoxid- noch für die Erdgasröhre „in Betracht“.
Die fast 70 Kilometer lange und bislang etwa 90 Millionen Euro teure CO-Pipeline verbindet die Bayer-Standorte Krefeld-Uerdingen im Norden und Dormagen im Süden miteinander und verläuft rechts des Rheins an vielen Großstädten vorbei. Das geruchlose, aber hochgiftige und brennbare Gas wird für die Kunststoffproduktion benötigt.
Bereits 2008 wurden beim Bau schwere Mängel aufgedeckt: So waren Rohrstärken eigenmächtig verringert und kleinere Schutzmatten über der Leitung verlegt worden. Außerdem weicht die CO-Leitung an manchen Stellen um bis zu 80 Meter von der geplanten Trasse ab.
Während Bürgerinitiativen seit Jahren gegen das Projekt kämpfen und dabei auf Sicherheitsmängel beim Bau und auf die Gefährlichkeit von Kohlenmonoxid verweisen, haben die Landes- und Bezirksregierung den Pipelinebau bislang – gegen den Willen der überwältigenden Mehrheit der Bürger – unterstützt.