Führungswechsel und neue Strategie bei Bayer

Marjin Dekkers wurde als Nachfolger von Werner Wenning nominiert und wird im kommenden Jahr die Führung von Bayer übernehmen. Nach Einschätzung von Fachleuten wird dies langfristig auch weitreichende strategische Konsequenzen haben, denn der künftige Vorstandsvorsitzende wird wohl das Portfolio umbauen und die Pharmasparte des Mischkonzerns weiter stärken.

Im Gesundheitsgeschäft bieten sich für Bayer die größten Expansionsmöglichkeiten. Dort erzielte der Konzern im ersten Halbjahr 2009 den Großteil seiner Erträge und die Pharmaumsätze entwickelten sich in den letzten Jahren stärker als der Markt. Weiteres organisches Wachstum wird jedoch immer schwerer und neue Wachstumsimpulse werden notwendig sein. Der Konzern investiert bereits kräftig in den Ausbau der Pharma-Pipeline und der neue Chef wird wohl weitere Gelegenheiten für Zukäufe zur Stärkung des Portfolios nutzen.

Im Gegensatz dazu erwarten Analysten, dass die Zukunft der Kunststoffsparte Bayer Material Science (BMS) spätestens 2011 auf den Prüfstand gestellt wird. Während der Konjunkturflaute entwickelte sich die Sparte zum Sorgenkind und fuhr einen operativen Verlust von 285 Mio. ein. BMS gilt zudem in einem auf Gesundheit ausgerichteten Bayer-Konzern immer mehr als Fremdkörper und könnte verkauft oder abgespalten werden.