Neue Strategie: AOL steigt im Bereich Online-Journalismus ein
AOL-Chef Tim Armstrong will in das Geschäft mit werbefinanzierten journalistischen Inhalten einsteigen. Dabei soll AOL als Dachmarke auftreten unter der andere Einzelmarken spezifische Zielgruppen ansprechen.
AOL beschäftigt in den USA zurzeit 500 fest angestellte Journalisten und 2.000 freie Mitarbeiter, die nicht nur Inhalte für AOL produzieren, sondern auch für Weblogs. 27 der 100 meistverlinkten Blogs außerhalb Asiens gehören bereits zum AOL-Reich. Laut AOL-Chef Armstrong hat der Konzern einen technischen Vorsprung gegenüber klassischen Verlagen und Besuchern können auf einer Seite möglichst genau passende Anzeigen angezeigt werden. Ein eigener Anzeigenvertrieb besteht auch.
Damit reagiert AOL auf einen generellen Trend im Internet, da viele Leser immer speziellere Inhalte wünschen - thematisch und örtlichen eingegrenzt. Eine Renaissance der werbefinanzierten Inhalte zeigte sich auch auf der Online-Marketing-Messe Dmexco.
AOL will auch europäische Zeitungsverleger herausfordern. Trotz der einflussreichen deutschen Lokalmedien, denkt der Konzern über Zukäufe in Deutschland nach.
Sollte diese neue Strategie scheitern, wird AOL bald kein großes Geschäftsmodell mehr haben. AOL ist nicht im DSL-Geschäft vertreten und analoge Kunden wird es bald nicht mehr geben. Dann bleiben noch vier Mio. US-Nutzer die für einzelne Dienste zahlen - und eben die Online-Werbung.