Die psychologischen Folgen einer Kündigung

Gerade während einer Wirtschaftkrise belastet die Angst vor dem Jobverlust viele Angestellte. Eine Kündigung kann für viele Menschen eine Lebenskrise bedeuten, welche psychologisch mit dem Tod eines nahen Angehörigen vergleichbar ist. Dabei reagieren Körper und Geist mit z.B. einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen, Schlafstörungen sowie Nachdenklichkeit oder Antriebslosigkeit. Sogar Depressionen oder Angstzustände können entstehen.

Nicht nur die Phase nach der Kündigung ist belastend, viel heftiger treten somatische Reaktionen in der Phase zuvor auf. Dies liegt an der Machtlosigkeit und Unfähigkeit zu handeln, wodurch sich die Betroffenen hilflos fühlen. Nach einer langen Zitterpartie kann dann die tatsächliche Kündigung zunächst erleichternd wirken, da dann endlich Klarheit besteht und man entsprechend handeln kann.

Wie der Gekündigte die Situation verarbeiten kann, hängt neben der Persönlichkeitsstruktur auch von der Kommunikation des Vorgesetzten ab. Hierbei ist wichtig, dass der Mitarbeiter versteht, warum seine Position gestrichen wurde und er nicht einfach kommentarlos rausgeworfen wird.

Arbeitnehmer sind in Deutschland durch Sozialsysteme und Abfindungen relativ gut geschützt und der Lebensstandard kann oft noch recht lange aufrechterhalten bleiben. Trotzdem können Abstriche beim Einkommen subjektiv schwer wiegen. Hierbei sind Gutverdiener genauso betroffen wie unterbezahlte Angestellte, je nachdem welchen Lebensstandard der Job einem Angestellten ermöglicht hatte.

Man kann jedoch unter bestimmten Umständen erlernen, mit einem Jobverlust umzugehen. Wer schon mehrfach gekündigt wurde und nach kurzer Zeit immer wieder einen neuen Job fand, weiß, dass nach schweren Zeiten auch wieder ein Erfolgserlebnis kommen wird.