Amnesty International als Arbeitgeber mit Mobbingvorwurf konfrontiert
Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International trennt sich überraschend von seiner Deutschlandchefin Monika Lüke, mitten im Mutterschutz. Die Gefeuerte erhebt schwere Vorwürfe und glaubt, mit Kind sei eine Generalsekretärin unerwünscht. Der Vorstand von Amnesty International bezeichnet das als "Unfug".
Was war geschehen? Am 31. Mai stellte um 21:55 Uhr ein Bote ein Schreiben mit vorzeitiger Auflösung des Arbeitsvertrages und sofortiger Freistellung zu, da das Vertrauensverhältnis "irreparabel zerstört" sei. Monika Lüke äußerte, keine nachvollziehbaren Gründe zu kennen und nicht vorgewarnt worden zu sein. Sie glaubt, dass ihre Tochter der wirkliche Grund für die Kündigung sei.
Ein Vorstandssprecher der Organisation zeigte sich verärgert. Amnesty International habe gewartet und vielmehr vor der Geburt keine Abmahnung oder Kündigung ausgesprochen, gerade weil Frau Lüke schwanger war.
Medienberichten zufolge wird der Deutschlandchefin vorgeworfen, ungenehmigt eine Mitarbeiterin eingestellt zu haben und eine Beratergruppe gegen den Willen des Vorstands weiter beschäftigt zu haben. Lücke hingegen findet die Vorwürfe unpassend, da die Einstellung von Mitarbeitern ihre Aufgabe war und die Kooperation mit der Beratungsfirma vertragsgemäß beendet wurde.
Jetzt werden die Geschäfte der deutschen Sektion von Amnesty International vom bisherigen Stellvertreter Wolfgang Grenz fortgeführt. Am Wochenende findet die Jahresversammlung der Organisation in Köln statt, bei welcher auch der Vorstand neu gewählt wird. Laut Vorstandssprecher wollte man dem neuen Vorstand dieses Problem nicht hinterlassen haben.