Lonza erhöht Arbeitszeit auch in Basel

Der Standort in Visp hat es vorgemacht, jetzt wird auch in Basel länger gearbeitet. Die rund 260 Lonza-Beschäftigten am Standort in Basel werden zukünftig zwei Stunden länger arbeiten. Ein Sprecher von Lonza bestätigte entsprechende Berichte der Medien. "Eine größere Anzahl von Angestellten" habe der Geschäftsleitung Mehrarbeit angeboten.

In Visp tritt die Erhöhung des Arbeitszeit von 41 auf 43 Stunden pro Woche für Arbeitnehmer, die unter dem Schutz des Gesamtarbeitsvertrags stehen, erst im September in Kraft. Die Mitarbeiter in Basel haben alle Einzelverträge, so dass sie keinen Aufschub haben.

Die Mitarbeiter bekommen eine Zusatzvereinbarung zugesandt, welche bis zu einem bestimmten Termin unterschrieben zurückgesandt werden muss. Erfolgt dies nicht, würde in einem persönlichen Termin eine Einigung gesucht, notfalls eine Kündigung ausgesprochen. Am Standort in Visp haben über 90 Prozent der Betroffenen die Zusatzvereinbarungen unterzeichnet.

Die Gewerkschaft Unia ist indessen der Auffassung, das Lonza illegal handelt. Unia spricht von einer einseitig erklärten Arbeitszeitverlängerung bei gleichem Lohn. Dies entspreche bei Einzelarbeitsverträgen "nicht dem korrekten Vorgehen". Die Unia will das Gespräch mit dem Pharma- und Biochemiekonzern Lonza suchen.

Lonza erklärte, dass die Gewerkschaft Unia nicht für die Mitarbeiter in Basel zuständig sei. Das Unternehmen gehe davon aus, dass die Arbeitnehmer in Basel den Beschluss "aus Solidarität mit den Mitarbeitern in Visp" "stillschweigend akzeptieren" würden.

_____
Weitere Quelle:

http://www.radiobasel.ch/aktuell/nachrichten/unia-lonza-handelt-illegal-2011-07-22