Biotüten: Aldi und Rewe im Visier der Umwelthilfe
Gut gedacht, aber schlecht gemacht? Oder bewusster Etikettenschwindel? Wie das Handelsblatt berichtet, wirft die Deutsche Umwelthilfe den Handelsriesen Aldi und Rewe vor, ihre Kunden bewusst zu täuschen. Stein des Anstoßes sind Plastiktüten, die angeblich biologisch abbaubar sein sollen, es nach Aussage der Deutschen Umwelthilfe aber gar nicht sind: „Diese Tüten sind sogar noch schlimmer als normale Einwegtüten“, stellt Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, klar. Die Tragetaschen seien nicht mit gängigen Verfahren kompostierbar.
Die Umwelthilfe hält die angebotenen „Biotüten“ für einen „besonders breiten und dreisten Fall der Verbrauchertäuschung“. Sie werden seit rund vier Jahren mit Preisen zwischen 30 und 50 Cent deutlich teurer als Einwegplastiktüten angeboten. Nach Aussage ihres Geschäftsführers Resch prüfe die Umwelthilfe nun rechtliche Schritte gegen beide Unternehmen. „Das Produkt ist in der Entwicklung. Das ist ein Prozess, den man nicht abbrechen darf“, wehrte sich der Branchenverband European Bioplastics gegen die Vorwürfe und bekräftigte, dass die Behauptungen auf den Tüten alle belegt seien.
Inzwischen haben sich Aldi und Rewe ebenfalls geäußert. Aldi-Süd und Rewe verwiesen auf die DIN-Norm, welche von den Tüten erfüllt werden. Rewe hat für die umstrittenen Tüten vorerst einen Verkaufstopp verhängt.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/bio-tueten-rewe-stoppt-verkauf-umstrittener-tragetaschen,1472780,14806524.html
http://www.taz.de/Umwelthilfe-mahnt-Aldi-und-Rewe-ab-/!91416/