Amazon als Arbeitgeber im Sturm der Entrüstung

Haben Sie schon einmal bei Amazon eingekauft? Schnell das preiswerteste Angebot gefunden, den Warenkorb abgeschickt, bezahlt und morgen schon empfangen? Klick, zack, fertig! Aber stopp, nur fast. Denn woher die bestellten Produkte kommen, welche Inhaltsstoffe enthalten sind oder unter welchen Arbeitsbedingungen sie hergestellt und zum Kunden transportiert wurden, wird meist nicht deutlich. Doch auch das interessiert zunehmend mehr Menschen und inzwischen sogar die Politik.

Seit Mittwoch Abend ist die Aufregung groß und zwar wegen der Arbeitsbedingungen bei Amazon selbst. Eine ARD-Reportage berichtete unter dem Titel "Ausgeliefert" wie Leiharbeiter aus Polen und Spanien unter fragwürdigen Bedingungen bei Amazon in Deutschland beschäftigt werden.

Die TV-Sendung erzählt von unbezahlten Wartezeiten der Leiharbeiter bis zum nicht genau bekannten Arbeitsstart, von Kontrollen durch Sicherheitsfirmen, immensem Druck und unpassender Unterbringung. Auch die angedachten Arbeitsverträge fallen laut ARD kurzfristig anders aus: Statt bei Amazon bekommen die Leiharbeiter ein Angebot der Leiharbeitsfirma Trenkwalder und statt "mehr oder weniger" gleicher Konditionen zahlt Trenkwalder deutlich weniger als das, was Amazon ursprünglich angeboten hatte.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte am Sonntag Aufklärung und drohte Leiharbeitsfirmen bei schweren Verstößen mit Lizenzentzug. Der Chef der hessischen Arbeitsagentur Frank Martin warf Amazon vor, dass Ansehen Deutschlands zu beschädigen. Im internet steht zu lesen, dass Kunden seit Tagen ihre Konten beim größten Online-Händler der Welt kündigen.

Nun reagiert Amazon. Der amerikanische Internet-Riese teilte mit, sich von einem umstrittenen Sicherheitsdienst getrennt zu haben. "Als verantwortungsvoller Arbeitgeber" gäbe es keine Toleranz für "Diskriminierung und Einschüchterung".

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Die TV-Reportage online:
http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/ausgeliefert-leiharbeiter-bei-amazon?documentId=13402260

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Siehe auch:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36094&key=standard_document_47550175

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-kuendigt-umstrittenem-sicherheitsdienst-a-884036.html