Wiesenhof: ARD prangert skandalöse Arbeitsbedingungen an
Am Montagabend zeigte eine Reportage der ARD wie in der modernen Arbeitswelt Menschen systematisch ausgebeutet werden. Die Sendung "Lohnsklaven in Deutschland" berichtet, dass über ein Geflecht von Werkvertragsfirmen, z.B. aus Polen oder Bulgarien Leiharbeiter aus dem Ausland angeheuert und unter dubiosen Bedingungen beschäftigt werden. Für sie gelte das Arbeitsrecht aus dem Ausland. Untergebracht sind diese unter anderem auf Campingplätzen und in kasernenähnlichen Baracken, zu denen Besucher teils keinen Zutritt bekommen.
Von Jobs ohne Versicherung, ungeregelten Arbeitszeiten, Löhnen von vier und fünf Euro brutto pro Stunde und fristlosen Kündigungen wird berichtet. Wer sich gegen die Umstände wehren will, werde sogar bedroht.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit mehreren Jahren, ob die Arbeiter überhaupt selbstständige Werksvertragsarbeiter waren oder tatsächlich eher direkte Arbeitnehmer der hiesigen Unternehmen. In diesem Fall drohen Nachzahlungen für Sozialabgaben in Millionenhöhe.
Im Zentrum der Vorwürfe steht unter anderem die PHW-Gruppe, das Mutterunternehmen des Geflügelverarbeiters Wiesenhof. Dieses wehrt sich: Missstände seien bisher nicht bekannt geworden, zudem seien die "vertraglich verbundenen Werksunternehmen" selbständige Unternehmen auf deren Geschäftsbereich man keinen Einfluss habe.