Aldi als Arbeitgeber: Tricks und Mobbing vorgeworfen
Überwachung, Überstunden und Entlassungen – Stichwörter, die zu Aldi als Arbeitgeber in einem Interview der TV-Sendung ARD-Markencheck fallen. Der Einzelfall eines frustrierten Mitarbeiters? Ein ehemaliger Manager behauptet vielmehr, dass dahinter System stecke würde: denn grundsätzlich seien dem Unternehmen alle Mitarbeiter verdächtig. Zudem würde Aldi bei teuren und ältere Mitarbeitern Gründe für eine Abmahnung suchen und sammeln, um diese loszuwerden zu können. So würden Kassierer mit mit hinterhältigen Testkäufen hereingelegt.
Die vielen jungen Mitarbeiter – Aldi übernimmt rund 80 Prozent seiner Auszubildenden – seien vor allem billig und würden dazu genutzt, um auf die älteren Angestellten mit einem höheren Gehalt Druck auszuüben.
Die genannten Vorwürfe sind für einen Einzelhandelsexperten der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di nicht neu. Vielmehr ergänzt er, dass Aldi Süd offensichtlich auch die Wahl von Betriebsräten verhindere. Die Mitarbeiter können sich auf diese Weise auch nicht gut für eine Besserung ihrer Situation organisieren.
Das Unternehmen widerspricht den Vorwürfen. Die Kameras in den Filialen dienen der Sicherheit und nicht der Überwachung. Testkäufe dienen dazu, die Kunden vor Fehlbuchungen zu bewahren. Hinsichtlich der älteren Mitarbeitern berichtet das Unternehmen, das jährlich rund 64 Mitarbeiter bei Aldi in Rente gehen. Allerdings ist das, angesichts der 25.000 Beschäftigten, wohl eher ein ungewöhnlich niedriger Anteil.