McDonald's-Mitarbeiter: Mehr Gefängnis statt mehr Gehalt

Bereits seit zwei Jahren gibt es immer wieder Proteste in der amerikanischen Fast-Food-Industrie gegen schlechte Arbeitsbedingungen und ein zu geringes Gehalt. Jetzt haben die Demonstrationen einen neuen Höhepunkt erreicht. Rund 2.000 Menschen aus 33 amerikanischen Städten hatten am Konzernsitz in Oak Brook (Illinois) für mehr Lohn demonstriert. Mc'Donalds ließ über 100 Mitarbeiter verhaften.

Unter Slogans wie "Wir sind mehr wert", "Keine Big Macs, keine Pommes, macht unsere Löhne XXL" hatten sich die Protestler versammelt, um für einen Mindestlohn von 15 Dollar zu kämpfen. Derzeit beträgt der durchschnittliche Mindestlohn 9 Dollar (6,60 Euro).

Ursprünglich sollte die Kundgebung vor der Konzernzentrale stattfinden, die jedoch geschlossen und weiträumig abgesperrt war. Daher wichen die Demonstranten zu einem nahegelegenen Schulungsszentrum aus, wo über einhundert Personen eine Polizeisperre durchbrochen haben sollen. Sie wurden wegen Hausfriedensbruch vorübergehend festgenommen. Nach Angaben der "Service Employees International Union" war auch Mary Kay Henry, die Vorsitzende der Gewerkschaft, unter den festgenommenen Personen.

Pikant ist die Demonstration auch wegen der anstehenden Hauptversammlung des Fast-Food-Konzerns, bei welchem das Jahresgehalt für Konzernboss Don Thompson in Höhe von von 9,5 Millionen Dollar abgesegnet werden soll.

In Deutschland verdienen die Mitarbeiter von McDonald's nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein wenig besser. Die Arbeit unterliegt hierzulande dem Tarifvertrag für die Systemgastronomie.

auch:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/mcdonalds112.html