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Bargeldverbot: Die wirklichen Gründe! Bundesbank wehrt sich.

Die Bundesregierung plant Bargeld-Zahlungen über 5.000 EUR zu verbieten. Das wurde am Mittwoch bekannt. Angeblich zur Kriminalitätsbekämpfung. Nicht nur Datenschützer wehren sich dagegen, auch die Bundesbank. Wirtschaftsexperten sehen andere Gründe hinter dem Vorhaben: Die Banken-Krise ist noch nicht vorbei. Bürger sollen im Zweifelsfall daran gehindert werden, ihr Geld in großen Summen von ihren Konten abzuheben. Stattdessen sollen sie vielmehr zur nächsten Banken-Sanierung gezwungen werden.

"Wir sind immer noch in der Staatsschuldenkrise und die Angst vor einem Bankrun ist unverändert aktuell", erklärte bereits im letzten Jahr der Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Gerald Mann gegenüber Focus Online den Hintergrund der damals aufkommenden Forderungen. Er hält es für sehr wahrscheinlich, das das Bargeld schrittweise ganz abgeschafft werden soll.(1)

Ganz ähnlich sieht es auch Dr. Daniel Stelter. Im Manager Magazin sagte der Ökonom: "In der nächsten Phase unserer Depression kann man einen Zusammenbruch des Weltschuldenturms nur durch noch tiefere, also negative Zinsen verhindern. Naheliegend ist da für jeden von uns, aus dem Bankensystem zu fliehen."(2) Und dass würden die Finanz- und Politik-Eliten in jedem Fall verhindern wollen.

Die offiziell genannten Gründe der Eliten, wie der Hinweis zur Kriminalitätsbekämpfung, seien vorgeschoben. Gerade kriminelle Organisationen haben genügend Ressourcen für alternative Wege. Und, "die große Kriminalität hat mit Bargeld überhaupt nichts zu tun", wie gerade die Finanzkrise seit 2008 beweist: So hatte die große Finanzkriminalität weder etwas mit "Portemonnaies noch mit Geldumschlägen oder mit Geldkoffern zu tun". "Die wirklichen Schiebereien und Betrügereien, bei denen es um Milliarden geht, lassen sich mit Bargeld schlicht nicht abwickeln", erklärt süffisant der Investigativ-Journalist Gerhard Wisnewski.(3)

Noch im Mai 2015 sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble zum Thema "Bargeld abschaffen", dass er die Argumente dazu kenne, "aber es gibt eben auch eine Reihe von Argumenten, die für die Beibehaltung des Bargeldes sprechen" und dass jeder Bürger selbst entscheiden solle.(4)

Tatsächlich sind auch laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid knapp 80 Prozent der Bundesbürger gegen(!) eine Abschaffung des Bargeldes.(5) Doch inzwischen sieht Wolfgang Schäuble die Sache mit dem Bargeld offenbar anders. Zumindest Einschränkungen scheinen jetzt opportun. Drängt die Zeit?

„Es wäre fatal, wenn die Bürger den Eindruck bekämen, dass ihnen das Bargeld nach und nach entzogen wird“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann der Bild-Zeitung.(6) Der Vorstand der Bundesbank, Carl-Ludwig Thiele, stellte klar: "Für die Bürger bedeutet jede Einschränkung der Bargeldnutzung einen Verlust an persönlicher wirtschaftlicher Freiheit".(7)

Das wird deutlich, wenn man sich die Überwachungsmöglichkeiten elektronischer Zahlungssysteme vor Augen führt. Jeder Einkauf, jede Transaktion lässt sich nachverfolgen - oder unterbinden: "Denkt man einen Schritt weiter, in eine Welt, in der der Staat seinen Bürgern weniger wohlgesonnen ist, als das zurzeit in Deutschland der Fall ist, eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten. Da kann der Regierungskritiker kein Handy mehr kaufen, weil er dafür gesperrt ist", kommentiert Philine Lietzmann die Entwicklung.(8)

Dr. Daniel Stelter: "Es wird ernst mit der Enteignung" und "Wir müssen uns wehren und von der Politik fordern, die Probleme endlich zu lösen, als immer weiter auf Zeit zu spielen." (2)

Ein weiterer Weg sich zu wehren, ist seine Bekannten zu informieren und die Petition gegen die Abschaffung des Bargelds zu unterschreiben:

https://www.volkspetition.org/petitionen/bargeldverbot-stoppen/?i&ehkz=ENL5941&emhk=pet#aufruf

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(1) "Die Bürger müssen sich damit abfinden: Die Bargeld-Abschaffung kommt ganz sicher"
http://www.focus.de/finanzen/banken/autor-gerald-mann-im-interview-die-buerger-muessen-sich-damit-abfinden-die-bargeldabschaffung-kommt-ganz-sicher_id_4725888.html

(2) "Die wahren Folgen der Bargeld-Abschaffung: Es wird ernst mit der Enteignung"
http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/daniel-stelter-was-passiert-mit-dem-bargeld-a-1073706.html

(3) "verheimlicht vertuscht vergessen 2016", S.129
http://www.kopp-verlag.de/verheimlicht-vertuscht-vergessen-2016.htm?websale8=kopp-verlag&pi=950000

(4) "Damit sie Strafzinsen verhängen können: Diese Experten wollen uns das Bargeld wegnehmen"
http://www.zeit.de/2015/22/eurokrise-griechenland-wolfgang-schaeuble-kenneth-rogoff/seite-3

(5) "Deutsche wollen nicht auf Bargeld verzichten"
http://www.epochtimes.de/wirtschaft/unternehmen/umfrage-deutsche-wollen-mehrheitlich-nicht-auf-bargeld-verzichten-a1304455.html

(6) "Abschaffung des Bargelds: Bundesbank stellt sich gegen Schäuble"
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/02/05/abschaffung-des-bargelds-bundesbank-stellt-sich-gegen-schaeuble/

(7) "Bundesbank-Vorstand sieht Obergrenze für Barzahlungen kritisch"
http://www.epochtimes.de/wirtschaft/unternehmen/bundesbank-vorstand-sieht-obergrenze-fuer-barzahlungen-kritisch-a1304089.html

(8) "Deshalb ist die Angst vor dem Bargeld-Aus vollkommen gerechtfertigt"
http://www.focus.de/finanzen/banken/kommt-jetzt-die-totale-ueberwachung-die-angst-vor-der-bargeldabschaffung-ist-vollkommen-gerechtfertigt_id_4723495.html
(6)   |  
  |     |  Am 06.02.2016 von sirene
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de   |  Firma: Deutsche Bundesbank
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Wichtig!
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Von: sirene   [13.02.2016, 11:50]        
Dazu auch Prof. Dr. Hans-Werner Sinn
(Hochschullehrer und Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung):

"Auf französischen Druck hin erwägt Deutschland, die Bargeldzahlungen von mehr als 5000 Euro zu verbieten. Gleichzeitig erwägt die Europäische Zentralbank, die 500-Euro-Scheine abzuschaffen. Als Begründung wird in den Medien berichtet, dass die EZB die Kriminalität einschränken will. Aber der EZB-Präsident selbst sagt, die EZB überlege noch, wie sie ihre Absicht am besten kommunizieren solle. Das macht stutzig. Macht die EZB neuerdings neben der ihr verbotenen Fiskalpolitik auch noch Justizpolitik? Was geht hier vor?

Es geht in Wahrheit um etwas ganz anderes als die Kriminalität von Kleinganoven. Es geht um den Wunsch der EZB, die Einlagenzinsen noch weiter in den negativen Bereich zu schieben."

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/hans-werner-sinn-wie-sich-der-einzug-des-500-euro-scheins-rechnet-14054372.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Von:  riedel   [10.03.2016, 06:45]        
Noch ein Argument, warum Digitalgeld zudem genauso oder noch unsicherer ist als Bargeld:

– In Bangladesh haben Hacker 81 Millionen Dollar gestohlen –

Die haben das Sicherheitssystem der Banken gehackt. Dann einfach das Geld überwiesen und Pokerchips davon gekauft. 81 Millionen Dollar in Bargeld zu klauen, wäre logistisch nicht so einfach möglich gewesen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kriminalitaet-hacker-sollen-bangladesch-ein-vermoegen-gestohlen-haben-1.2900655
Von:  Panoptikum   [19.02.2016, 12:58]        
Parallel dazu fordert gerade der frühere US-Finanzminister Larry Summers, dass keine 100 Dollar Noten mehr gedruckt werden. Er war 2013 auch einer der ersten, die die Abschaffung des Bargeldes gefordert hatten
Von: Panoptikum   [09.02.2016, 10:26]        
Die Kampagne dafür geht weiter und inzwischen äußern sich auch gewichtige Persönlichkeiten:

Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) Hans-Olaf Henkel bezeichnete eine Bargeldobergrenze als "Einstieg in finanztechnischen Überwachungsstaat". Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier hält Beschränkungen von Bargeldzahlungen für verfassungswidrig.

Könnte uns beruhigen.

Einen aufschlussreichen Kommentar lieferte allerdings "Eberhard Reese (Intrafazi)" in der FAZ:

"Es dient der -jedoch nur scheinbaren- Beruhigung, wenn ehemalige Verfassungsrichter, hier: Papier zum Papiergeld, gestern: Di Fabio zum Deutschen Grenzverhalten, vorgestern: Kirchhof zur Deutschen Souveränität, trefflich im Sinne eines offenbar von Regierungsseite ignorierten Bevölkerungsteils argumentieren. Das tut richtig gut. All' die von Papier vorgebrachten Bedenken gegen die schrittweise Abschaffung des Bargeldes, also des einzig gültigen, staatlich garantierten Zahlungsmittels (im Gegensatz zum den Banken geliehenen Giralgeld auf Bankkonten) sind vielfach artikuliert worden, ergänzt durch weitere Argumente gegen die Bargeld-Abschaffung aus der Finanzwirtschaft und Politik. Das jeweils im Amt befindliche Verfassungsgericht hat sich in der Vergangenheit (z. B. in Sachen ESM) den Regierungswünschen für 'Mehr Europa' gebeugt. Die Deutsch-Französische Ankündigung eines Euro-Finanzministers (Hund als Wurstvorrats-Wächter) macht den 500€-Papier Verlust fast zur Bagatelle."
Von: Lavendel   [06.02.2016, 17:50]        
Die konservative "Neue Zürcher Zeitung" (schon im Mai 2015):

"Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis auch der Kampf gegen den Terror als Argument vorgeschoben wird, denn auch Terroristen zahlen ja mit Bargeld."

http://www.nzz.ch/finanzen/devisen-und-rohstoffe/devisen/der-kampf-gegen-das-bargeld-hat-begonnen-1.18546938
Von:  Panoptikum   [16.02.2016, 10:07]        
Und heute kommt es auch:

"Terrorfinanzierung: EZB deutet Abkehr vom 500-Euro-Schein an", schreibt die Süddeutsche Zeitung jetzt.

Das habe natürlich nichts mit der Verringerung von Bargeld zu tun, sondern mit Kriminalität und das der gute 500-Euro-Schein "immer mehr als ein Instrument für kriminelle Aktivitäten" gesehen werde und als eine Möglichkeit der Terrorfinanzierung!

Lustig, dass das den Kriminellen in den Jahren davor gar nicht aufgefallen ist.

Und was ist eigentlich mit dem 200 Euro Schein?
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