Konzertveranstalter steht zu "Söhne Mannheims"
Übermorgen soll in Würzburg ein Konzert der Söhne Mannheims stattfinden. Die Grüne Jugend hatte den Konzertveranstalter aufgefordert, den Auftritt abzusagen. Dieser steht jedoch zu seinem Vertrag und hat die Forderung der Grünen zurückgewiesen.
Die Söhne Mannheims sind "weder als rechtsradikal noch als antisemitisch einzustufen" erklärte die ARGO Konzerte GmbH als Veranstalter gegenüber der Main-Post. Offensichtlich würden "einzelne Textpassagen für einseitige und verzerrende Interpretationen herangezogen und völlig aus dem Zusammenhang gerissen".
Der Veranstalter betonte, dass in Deutschland "künstlerische Freiheit und Meinungsvielfalt verbrieft" sind und man sich eine "eine Abkehr von dieser Art Hexenjagd und eine Versachlichung der Diskussion" wünsche. Auch der Betreiber der Konzerthalle steht zu dem Auftritt.
Die Grüne Jugend in Würzburg hatte der Band und dem Sänger Xavier Naidoo "antisemitischen, demokratiefeindlichen und verschwörungstheoretischen Hass" vorgeworfen. Sie bezog sich dabei auf das Lied "Marionetten".
In dem Lied wird die Unabhängigkeit der Politiker und Medien in Frage gestellt. Dort heisst es unter anderem:
"Wie lange noch wollt ihr Marionetten sein
Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter
Merkt ihr nicht, ihr steht bald ganz allein
Für eure Puppenspieler seid ihr nur Sachverwalter
Und weil ihr die Tatsachen schon wieder verdreht
Werden wir einschreiten
Und weil ihr euch an Unschuldigen vergeht
Werden wir unsere Schutzschirme ausbreiten"
Der Sänger erklärte zu dem Song in einer Facebook-Nachricht, es sich handele sich um eine "zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen, also um die Beobachtung bestimmter Stimmungen, Auffassungen und Entwicklungen". In der künstlerischen Auseinandersetzung sei diese bewußt überzeichnet.
Xavier Naidoo, dessen Vater aus Südafrika stammt, erklärte weiter "Die Söhne Mannheims und ich stehen für eine offene, freiheitliche, liberale und demokratische Gesellschaft, in der viele Kulturen gemeinsam zusammenleben und in der es allen Menschen möglichst gut geht."
Die bekannte Band setzt sich seit vielen Jahren auf Konzerten gegen Fremdenhass, Diskriminierung und für Völkerverständigung ein, unter anderem auf einem Konzert in Israel, im Opernhaus von Tel Aviv.