Zoo in Not: Tiere auf Schlachtliste
Tierparks und Zoo-Anlagen würden sich in dieser Jahreszeit eigentlich zunehmend großer Besucherströme erfreuen. Doch wegen der Corona-Verbote geraten die Anlagen in Bedrängnis. Der Tierpark Neumünster hat bereits eine Liste erstellt, welche Tiere zuerst geschlachtet werden sollen.
Das Frühjahr ist eine besondere Zeit für Tierparks. Die Natur erblüht und viele Tiere bekommen Nachwuchs, was viele zusätzliche Besucher anzieht. Üblich wären dieser Tage die Besuche ganzer Schulklassen, Kindergartengruppen und vieler Familien. Jetzt wäre die Zeit, in der sich die Parks eine finanzielles Polster für die besucherarme Winterzeit schaffen.
"Ostern ist unser wichtigstes Wochenende im Jahr", so Verena Caspari, Direktorin im Tierpark Neumünster. Allein an diesem Wochenende, verdiene der Park in Neumünster normalweise bereits seinen Winterspeck. Doch wegen der Corona-Regeln bleiben die Besucher aus. Staatliche Hilfen gibt es bisher nicht. Denn diese gelten nur für Unternehmen, und der Tierpark in Neumünster ist als Verein organisiert.
Der Tierpark Neumünster kümmer sich um rund 700 Tiere. Wegen der Umstände wird jetzt allerdings auch für den Notfall geplant: "Wir haben eine Liste erstellt, welche Tiere wir als Erstes schlachten müssen", erklärte Verena Caspari. Dann würden einige Zootiere an andere verfüttert werden müssen. Laut Kaspari hätten viele Tieranlagen ähnliche Probleme und ähnliche Notfallpläne. Nur sprechen darüber bisher wenige.
Der Verband der Zoologischen Gärten fordert laut Focus ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro. Anders als andere Organisationen, kann der Betrieb in Zoo-Anlagen und Tierparks ja nicht komplett gestoppt werden. Die Tiere benötigen weiter Pflege und Futter.. Und auch im Falle einer Schließung, können Tiere wie Elefanten oder Löwen nicht einfach abgegeben werden. Zum einen gibt es strenge internationale Regeln und zum anderen leiden ja alle Anlagen unter der aktuellen Situation. Wer kann sich da zusätzliche Tiere leisten …