Misstrauen bei EADS-Mutter
Bei Europas größtem Luft-, Raumfahrts- und Rüstungskonzern herrscht Misstrauen im multinationalen Management: Die spanischen Manager fühlen sich benachteiligt im deutsch-spanisch-französischen Unternehmensverbund und bangen um ihren Einfluss.
Insbesondere angesichts der Diskussionen um Restrukturierungsvorhaben und der Absetzung des spanischen Leiters der Militärsparte, vermuten die Spanier dass dieser als Sündenbock für die Pannenserie des Flugzeuges A400M herhalten soll. Ihre Sorge gilt dabei wohl auch der Möglichkeit, dass Teile der spanischen Fertigung nach Frankreich verlegt werden.
Der Militärtransporter A400M ist mit einem Auftragsvolumen von 20 Mrd. Euro Europas größtes gemeinsames Rüstungsprojekt, und hat inzwischen drei Jahren Verspätung in der Auslieferung. Nun ist die Fertigstellung für 2012 geplant.
Der spanische Staat hält über eine Holding den relativ geringen Anteil von 5,5% an EADS. Der Nutzen am Unternehmensverbund scheint jedoch groß: Inklusive der Zulieferindustrie sind in Spanien rund 55.000 Arbeitsplätze von EADS abhängig.