Boing erhält Zuschlag bei Tankfliegern - ein Phyrrussieg?

Die jahrelange Bieterschlacht um den „Jahrhundertauftrag“ des US-Verteidigungsministeriums zur Modernisierung der Tankflugzeugflotte der Air Force geht zu Ende. Das europäische Luftfahrtunternehmen EADS gibt sich nach Jahren im Kampf gegen seinen Erzrivalen Boing geschlagen. Wie der Vorstand Ralph Crosby am vergangenen Freitag bekanntgab verzichtet das Unternehmen darauf, gegen die Entscheidung der US- Regierung Protest einzulegen.

Laut FAZ gebe es so Crosby "keine Basis für einen Protest", da das Angebot von Boing preislich unter dem des europäischen Luftfahrtkonzerns lag. Insbesondere die günstigeren Betriebs- und Wartungskosten wären laut William Lynn - dem stellvertretenden Verteidigungsminister - der Grund für die Vergabe des Auftrags an Boing gewesen.

Möglicherweise ist der Zuschlag in der Ausschreibung des Verteidigungsministeriums für den amerikanischen Großkonzern ein Phyrrussieg. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Beteiligung an der Ausschreibung dem Steuerzahler viel Geld spart“ zitiert die FAZ den EADS-Vorstand Crosby.

Um mit ihren kleineren und älteren Maschinen im Bieterkampf gegen die EADS-Tochter Airbus bestehen zu können musste das Amerikanische Unternehmen erhebliche Zugeständnisse beim Preis machen. Das erfolgreiche Angebot liegt 16 Milliarden Dollar unter dem von Boing im Jahr 2001 abgegebenen Angebot.

EADS-Manager Crosby gratuliert seinem Rivalen, vergisst dabei aber laut FAZ nicht zu erwähnen, dass, sollte der Konkurrent nicht liefern können, EADS jederzeit bereit stünde, mit einem erprobten Tankflugzeug einzuspringen.