Relevanz       Image-Effekt   

Kik als Arbeitgeber nun bemüht

Neue Marketingoffensiven von Kik, Schlecker und Co lassen die Öffentlichkeit aufhorchen. Das Image der Discounter ist wegen schlechter Bezahlungen und ethischer Fehltritte seit längerem schwer angeschlagen. Kik will sich ab Herbst mit einer neuen Imagekampagne als guter Arbeitgeber empfehlen. Dafür durften über 800 Mitarbeiter jetzt auch an einem Casting für Werbeaufnahmen teilnehmen, statt Kleider zu verkaufen oder im Büro zu sitzen.

Das Unternehmen geriet 2010 schwer in die Kritik wegen katastrophaler Zustände seiner Lieferanten in Bangladesch. Dann wurde ein Fachmann für nachhaltiges Wirtschaften und Umwelt in die Geschäftsführung berufen. Er soll die angeschlagene Kleiderkette in der Öffentlichkeit neu positionieren. Aber auch andere Discounter mussten bereits reagieren:

Lidl feuerte einen Manager, der wegen geheimer Krankenakten von Mitarbeitern für negative Schlagzeilen sorgte und sprach sich mindestens aus PR-Gründen für einen Mindestlohn von 10 Euro aus. Netto erlaubt inzwischen sogar die Wahl von Betriebsräten und will in Zukunft Tariflöhne zahlen. Und nachdem bei Schlecker der Umsatz laut des Marktforschers GfK innerhalb von vier Monaten um 16 Prozent sank, erfolgte ein Kurswechsel. Denn wahrscheinlich löste der Austausch eines Teils der Stammbelegschaft durch schlechter bezahlte Leiharbeiter den Umsatzeinbruch aus: eine Million Kunden kehrten der Drogeriekette den Rücken, wohl aus Protest. Mithilfe des öffentliche Drucks konnte Verdi den Firmengründer und Milliardär Anton Schlecker bewegen, für 34.000 Beschäftigte einen Einzelhandelstarif geltend zu machen und die umstrittene Leiharbeit einzuschränken.

Die Bemühungen bei Kik und Co führt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane auch auf ein größeres Interesse an der Sauberkeit von Firmen zurück, denn ist das Image eines Unternehmens einmal angeschlagen, sinkt die Attraktivität für Führungskräfte erheblich. Man gehe nicht zu Firmen, wo man sich schämen muss zu arbeiten, sagt die Gewerkschaftsfrau, und niemand kann sich heute mehr erlauben, ein "richtig mieser Arbeitgeber" zu sein.

Von einer "heilen Welt des Einzelhandels" kann derzeit dennoch nicht die Rede sein. Noch immer kursieren einzelne Berichte über Schikanen gegen Discounter-Mitarbeiter. Aber immerhin haben es skrupellose Arbeitgeber inzwischen durch den Druck und das zunehmenden Interesse der Öffentlichkeit deutlich schwerer als noch vor ein paar Jahren.
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  |     |  Am 26.05.2011 von rotraud
www.sueddeutsche.de   |  Firma: KiK Textilien und Non-Food GmbH
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