Ikea Möbel - Raubbau an Urwäldern in Karelien

Der Möbelhersteller Ikea stellt sich gern als Garant für sozial, ökologisch und ökonomisch einwandfreie produzierte Ware. Einem Bericht des schwedischen Fernsehen betreibt das Ikea-Subunternehmen Swedwood im nordrussischen Karelien grossflächigen Kahlschlag. Jährlich werden dort über fünf Quadratkilometer alter Baumbestände in der nordrussischen Region Karelia abgeholzt, eine Gegend, deren Erhalt aufgrund der dichten Waldbestände einen hohen Umweltwert besitzt. Der russische Waldgürtel besitzt nämlich gemeinsam mit den tropischen Regenwäldern eine wichtige Funktionen für das Klima der Erde. Die Wälder sind Heimat für tausende von Tier- und Pflanzenarten und binden das Treibhausgas CO2.

Die schwedische NGO «Protect the Forest» dokumentierte die Rodungen von bis zu 600 Jahre alten Bäumen in Karelias im Nordwesten nahe der finnischen Grenze. Laut der Waldexpertin Olga Ilina, tätig für die Umwelt-NGO SPOK, stehen in Karelia nur noch zehn Prozent der ursprünglichen Waldbestands. Ikea trage wesentlich zur Dezimierung der Wälder bei.

Die Global Forest Coalition verurteilte die Aktivitäten des Möbelgiganten aufs Schärfste: Denn auch für große Unternehmen wie Ikea sei es trotz der großen Anzahl an Lieferanten enorm wichtig zu prüfen, woher die einzelnen Ressourcen kommen und und wie diese produziert, abgebaut oder verarbeitet werden. Solche Vorfälle wie in Karelien würden die Glaubwürdigkeit der Marke untergraben, so der Schweizer Markenexperte Oliver Schmitt. Ikea hat die Vorwürfe zunächst zur Kenntnis genommen. Im Ikea-Katalog auf Seite 174 steht: „Wer die Welt verändern will, der muss bei sich selbst anfangen"