Druck von Verbraucherschützern – Hipp nimmt Tee vom Markt

Der Druck war offensichtlich zu groß: der Babykost-Hersteller Hipp nimmt ab sofort seine zuckerhaltigen Instant-Tees vom Markt. Aus Unternehmenskreisen hiess es, man habe das Produkt eingestellt und kündigte gleichzeitig ab November einen neuen zuckerfreien Tee an.

Damit reagierte das Unternehmen auf eine länger anhaltende Auseinandersetzung mit der Verbraucherorganisation Foodwatch. Diese verlieh dem Babykost-Hersteller im Sommer 2012 den Schmähpreis „Der Goldene Windbeutel“. Der Anti-Preis geht einmal jährlich an Firmen, die mit besonders dreisten Unwahrheiten werben würden. Verbraucher stimmten im Internet aufgrund des hohen Zuckergehalts in einem Tee, der für Kinder ab dem zwölften Lebensmonat angepriesen wurde für eine Verleihung an den Babykost-Hersteller ab. "Eltern ein solches Produkt für Kleinkinder zu empfehlen, ist unverantwortlich", kritisierte Foodwatch-Sprecher Oliver Huizinga.

Trotz des Kurswechsels von Hipp und den daraus folgernden Konsequenzen hält der Unternehmer nach Angaben des "Tagesspiegels" die Kritik der Verbraucherschützer für ungerechtfertigt. Der Zuckergehalt in den Tees würde nämlich "nur" dem einer Apfelschorle entsprechen, die aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Saft gemischt wird. Dabei scheint das Unternehmen die Empfehlung von Kinderärzten, Kleinkindern wegen des hohen Fruchtzuckergehalts möglichst keine Saftschorlen zu geben, zu übersehen. Mit dem Hinweis, man habe die Verbraucher nicht verunsichern wollen, erklärt Hipp nun seine Entscheidung und beklagt sich weiterhin über die "üble Nachrede", die immer stärker sei als der Werbeaufwand.