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Post: Arbeitskampf geht morgen zu Ende

Nach vier Wochen wird der Arbeitskampf bei der Post in der Nacht zum morgigen Dienstag beendet. Die Post hat sich mit der Gewerkschaft Ver.di nach über 40 Stunden Verhandlung geeinigt. Die Arbeit bei der Post soll sich innerhalb weniger Tage normalisieren.

Nach der Einigung bei der Post erhalten 140.000 Beschäftigte zum 01. Oktober eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro. Zum 01. Oktober des nächsten Jahres bekommen sie eine Lohnerhöhung von 1,7 Prozent und zum 1. Oktober 2017 eine weitere um 2 Prozent. Zudem wurde der Kündigungsschutz für die Mitarbeiter bis zum Jahr 2019 verlängert.

Mit ihrer Forderung "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" konnte sich die Gewerkschaft allerdings nicht durchsetzen: Ver.di wollte für die rund 6.500 Mitarbeiter in den neu gegründeten Tochtergesellschaften erreichen, dass diese ebenfalls nach Haustarif der Post bezahlt werden. Doch der mit den neuen Tochtergesellschaften und niedrigeren Löhnen für dortige Mitarbeiter geschaffene "Niedriglohnsektor" im eigenen Konzern bleibt bestehen.

Die Gehälter werden dort auch künftig nicht nach Haustarif gezahlt und die Tochtergesellschaften nicht aufgelöst. Angesichts des wachsenden Online-Handels soll dieser Bereich bis zum Jahr 2020 sogar auf 20.000 Mitarbeiter ausgeweitet werden. Allerdings verpflichtete sich die Post die 7.650 aktuell im Unternehmen arbeitenden Paketzusteller im Mutterkonzern zu behalten.
(1)   |  
  |     |  Am 06.07.2015 von hurley
www.neues-deutschland.de   |  Firma: Deutsche Post DHL Group
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Wichtig!
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Von: ale_theia   [08.07.2015, 21:29]        
Dazu die Ökonomen um Professor Dr. Heiner Flassbeck:

"Wie ist die Einigung zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Deutschen Post AG einzuschätzen? Um es auf den Punkt zu bringen – es ist ein Trauerspiel (…)

ver.di ist dieses schwache Ergebnis nicht vorzuwerfen. Denn was soll eine Gewerkschaft tun, wenn die von ihr vertretenen Arbeitnehmer vom Arbeitgeber an einen Abgrund herangeführt werden und der Arbeitgeber anbietet, sie nicht in denselben zu stürzen, falls sie sich mit extrem mageren Lohnsteigerungen zufrieden geben? (…)

Hier kann man wieder einmal lernen, was passiert, wenn die Marktwirtschaft zum Dschungel verkommt, in dem jeder gegen jeden kämpft und derjenige noch die besten Überlebenschancen hat, der als erster den Unterbietungskampf beginnt, d.h. die Abwärtsspirale anführt und sich so für kurze Zeit Vorteile auf Kosten des Rests verschafft. (…)

Das einzige, was ich an ver.di kritisiere, ist, dass die Gewerkschaft nicht den Mut hat, diese Niederlage offen einzugestehen und die negativen Folgen dieser Entwicklung für weite Teile der Gesellschaft klar zu benennen. (…) Und das ist wohl der größte Erfolg, den die Arbeitgeberseite erzielen konnte: Die Salamitaktik, eine Branche nach der anderen klein zu halten, funktioniert, Solidarität scheint sich nicht zu lohnen. Und so soll es wohl auch in Europa ablaufen. Wollen wir das wirklich?"

http://www.flassbeck-economics.de/verdi-mit-dem-ruecken-zur-wand/
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