Umweltverschmutzung: Indische Sängerin fordert Unilever heraus

"Unilever kam und hinterließ Verwüstung", so die Anschuldigung der Sängerin Sofia Ashraf gegenüber Unilever. Die junge Inderin rappt in einem YouTube-Video über die Quecksilberverseuchung einer indischen Region. Sie fordert Unilever auf Verantwortung zu übernehmen. Das Video wurde innerhalb von 5 Tagen bereits 1,5 Millionen mal aufgerufen.

Die hohe Aufmerksamkeit verdankt das Video nicht nur dem bekannten Hintergrund-Beat des Skandalsongs "Anaconda" der US-Rapperin Nicki Minaj und der professionellen Aufmachung sondern auch dem brisanten Thema.

Unilever ließ bis 2001 in der südindischen Stadt Kodaikanal Thermometer herstellen. Gefährliche Arbeitsbedingungen und eine unsachgemäße Entsorgung der Abfälle führten auf Druck durch Umweltschützer zur Schließung der Fabrik. Quecksilberemissionen verursachten schwere Umweltschäden.

Unilever versprach damals die Schäden zu beseitigen. In einer Stellungnahme beschreibt der Konzern, das er kontaminiertes Glas entsorgt und verseuchte Böden großzügig abgetragen habe. Aktivisten und Anwohner werfen Unilever hingegen vor, sich nicht ausreichend gekümmert zu haben.

Zu Beginn des Videos "Kodaikanal Won't" heisst es: "Unilever has done nothing to clean up the Kontamination and compensate it's workers and their families despite talking a big game about Corporate Social Responsibility". Sie wollen den Druck über eine Online-Petition auf den niederländisch-britischen Konsumgüterkonzern erhöhen und erreichen, dass er verbliebene Schäden beseitigt und ehemalige Mitarbeiter entschädigt.

Video "Kodaikanal Won't":
http://www.youtube.com/watch?v=nSal-ms0vcI

Online-Petition:
http://www.jhatkaa.org/unilever/

Stellungnahme von Unilever:
http://www.hul.co.in/mediacentre/newsandfeatures/2015/Kodaikanal-India.aspx