Grüne Vielflieger: Doppelmoral statt Umweltschutz
Dieter Janecek will das Reisen per Flugzeug einschränken. Er fordert, dass jeder Bürger nur noch dreimal im Jahr in die Ferne fliegen darf – oder Aufschläge zahlen muss. Der Bundestagsabgeordnete der Grünen wolle damit die Umwelt schonen und die "Lust-Vielfliegerei" unterbinden.
Doch ob die Politiker der Partei auch mit gutem Beispiel voran gehen ist fraglich:
– Janecek selbst fliegt nach China, um über „alternative Antriebe“ zu sprechen, berichtet das ARD-Magazin "Kontraste"
– Parteichef Habeck fliegt nach Indien, um dort "für die Klimawende zu werben"
– Die "Bild-Zeitung" berichtete im April "Roth fliegt 41 000 km, um das Klima zu retten" und meint den Interkontinentalflug von Frithjof Schmidt und Claudia Roth, um Änderungen des Meeresspiegels auf den Fidschi-Inseln persönlich zu begutachten
– Cem Özdemir, fliegt nach Argentinien; hält Flugbudgets allerdings auch für "nicht praktikabel"
– Und Anton Hofreiter reist für drei Tage in die Arktis, um "die Auswirkung des Klimawandels mit eigenen Augen zu sehen
Hofreiter produziere laut Kontraste mit seiner Reise also genau "jene Gase, die das Eis schneller schmelzen lassen" würden. Hofreiter hofft allerdings, dass das was er "politisch erreicht, durch den politischen Impact" mehr ist, "wie der eigene persönliche Lebensstil an CO2-Ausstoß bewirkt", wie er vor Reportern erklärt.
Das ARD-Magazin spricht von Doppelmoral.
Fliegen und "grüner Lebensstil" scheinen zusammenzugehören, so das Fernsehmagazin. Denn laut einer Untersuchung der Forschungsgruppe Wahlen fliegen nicht nur die Politiker sondern auch die Anhänger der Grünen gerne – und zwar lieber und häufiger als die Anhänger anderer Parteien.
Da passe auch der Vorschlag einer Kerosinbesteuerung. Eine Verteuerung des Fliegens dürfte eher Einkommensschwächere treffen. Zu denen zählt das Fernsehmagazin die Grünen und Anhänger nicht: "Das Fliegen also teurer machen will die Partei der besseren Besserverdiener", mit solchen Vorschlägen würden sie bei ihrer Klientel "im Aufwind bleiben".